Heute nehmen wir endgültig Abschied von Punta del  Este…

Die letzten 2 Wochen haben wir zum grössten Teil hier verbracht, am Strand gelegen, lecker gegessen, Grundstücke angeschaut und zwischendurch mal Ausflüge in das 30 km entfernte San Ignacio gemacht, wo sich die Traumvillen der High-Society von Argentinien  befinden.  Hier kommt man aus dem Staunen nicht mehr raus, - soviele schöne Häuser mit so unterschiedlichem Baustil… Überhaupt wird in Punta und Umgebung fast schon soviel gebaut wie in Dubai. Wo man hinsieht, schiessen Hotelburgen aus dem Boden.

 

 

 

Damit wir für die weitere Reisezeit Dollar günstiger bzw. umsonst  beziehen können, beschliessen wir bei der Banco Republica Uruguay ein Konto zu eröffnen. Gemäss unseren Internetrecherchen soll es sehr unkompliziert sein. Warum also nicht?  

Wir betreten am späten Nachmittag die Filiale und sind schon am Anschlag!

Eine grosse Wartehalle und aussen herum jede Menge Schalter, über jedem Schalter hängt eine Hinweistafel, was wo erledigt wird. Super,- das was wir wollen, finden wir auf keinem Schild, - wir zücken unseren Dictionary und gehen alle Wörter durch – nix dabei. Alle Blicke sind auf uns gerichtet ,-  ok es lässt sich nicht verheimlichen, dass wir Touris sind. Also ziehen wir vorsichtshalber mal an allen 3 Ständern eine Nummer, - sie werden uns dann schon zum richtigen weiterleiten.  Eine Stunde später kommen wir dann auch dran und sind grad zufällig bei der richtigen Dame gelandet. Sie ist furchtbar nett, aber nach einigen Sätzen schaue ich Roman an und frage: was spricht denn die für eine Sprache? Ist das auch spanisch – ich versteh gar nix. Sie wiederholt jeden Satz sicher 3 mal…Nach etwa 2 Stunden haben wir es dann doch geschafft, mit Kopfschmerzen und völlig durchgeschwitzt von der anstrengenden Versuchung, wenigstens ein paar Wörter zu verstehn, haben wir unser Konto eröffnet. Sogar die EC-Karte wurde  grad ausgehändigt und der Online-Banking-Zugang funktioniert auch sofort….

 

 

Für ein paar Tage haben wir der Hauptstadt Montevideo einen Besuch abgestattet. Die Stadt liegt wunderschön am Meer und hat eine fast 30km lange Strandpromenade, wo abends die halbe Stadt am Joggen ist.  Die andere Hälfte ist am Angeln und zieht zum Teil unglaubliche Riesenbrocken aus der Brandung. Die Innenstadt ist sehr sauber und voll mit Gebäuden aus der Kolonialzeit. Wir hatten das Glück, in den letzten Tagen vor der Präsidentschaftswahl dort zu sein. Zuerst dachten wir, dass hier ein Fussball-Länderspiel oder sonst ein Sportevent stattfindet – aber nein, es waren die begeisterten Anhänger einer Partei, die mit ihren Fahnen und Musik aus Lautsprechern zu tausenden durch die Strassen zogen und ihren Kandidaten feierten.

 

 

 

Und – in Montevideo geschah das Unglaubliche – ich hab Milka-Schokolade mit ganzen Haselnüssen gefunden, wir konnten uns mit Nutella eindecken und wir haben nach geschätzten 10 Anläufen einen Kühlschrank-Monteur gefunden, der sich an die Reparatur unseres Kühlschrankes traut. Für ihn vermutlich der Verdienst seines Lebens – was solls – die 300 Dollar investieren wir gern, wenn er denn dann funktioniert. Er gibt uns ja auch 1 Jahr Garantie – Smile!

Was wir immer noch nicht verstehen können, ist, wie die Menschen hier mit ihrem Verdienst auskommen.   Das durchschnittliche Einkommen soll angeblich bei ca. 250 US-Dollar liegen . Ein Polizist verdient etwa 300 Dollar. Das Benzin kostet aber genausoviel wie in der Schweiz und ein Abend im Restaurant kostet auch im Normalfall 40 CHF. Die Lebensmittel  sind zwar günstiger aber nicht billig. Wirklich günstig wird einem das Fleisch hintergeschmissen…

Die Urugaschos sind sehr nette Menschen und wir haben uns nicht für einen Moment unsicher gefühlt. Viele hupen, wenn sie an uns vorbeifahren, winken uns oder deuten uns an der roten Ampel an, die Scheibe herunterzukurbeln, weil sie uns mit Fragen bombadieren. An der Tankstelle stehen meistens alle Tankwarte um unser Auto herum und sind total neugierig, wie es in unserer Wohnkabine aussieht.  

 

Heute abend werden wir mit der Fähre von Colonia/Uruguay über den Rio Plata nach Buenos Aires übersetzen und hoffen, dass auch dieses Mal der argentinische Zoll gnädig mit uns sein wird.

Bis Weihnachten liegen jetzt noch 3500 km vor uns, damit wir rechtzeitig zum Fest in Ushuaia sein können.